Historische BNrücke über den Tajo nach Toledo |
Prunk-Etappe zwischen Reconquista und Amerika-Eroberung
Toledo, 10. Juni 2014: Nach unserem Abstecher in die
Geisterstadt Sesena wird es nachmittags ganz historisch: Unser nächstes Ziel
ist Toledo, lange Hauptstadt Spaniens und eine wichtige Etappe der Reconquista
– der christlich-spanischen „Rückeroberung“ der iberischen Halbinsel zwischen
dem 8. und dem 15. Jahrhundert (erst dann bekam Kolumbus seine
Projektgenehmigung für Indien alias Amerika).
Gefühlt mehr Touristen als Eingeborene
Toledo ist vollgestopft mit Kirchen, Gold und Touristen:
Gefühlt kommen auf jeden Einwohner zwei Touristen, drei Souvenirläden voller
Toledoschwert-Imitationen und zirka zwei Tonnen Kunstschätze von unermesslichem
Wert aus der glorreichen Ära, als Spanien in geklautem Blut-Gold schwamm.
Pomp- und Schnitz-Exzesse in der Kathedrale
Grusel-Schnitzereien im Chorgestühl von Santa Maria |
Besonders sichtbar manifestiert sich das in der
gotisch-kolossalen Kathedrale Santa Maria - katholischer Pomp in Reinstform und
mit sehr aufwendigen Schnitzarbeiten, an denen vorneuzeitliche Ein-Euro-Jobber
bestimmt jahrelang gefeilt haben.
Bald gibt’s eine Rolltreppe hoch
Die Rolltreppe nach Toledo hoch ist schon im Bau |
Auf jeden Fall dürfte die Stadt extrem schwer einzunehmen
sein: Bei der Hitze den Stadtberg hochzukrebsen, ist eine Pein für Belagerer
wie übergesichtige Touristen. Immerhin ist anscheinend eine Berg-Rolltreppe für
Fauliane wie mich bereits im Bau.
Der Trip endete übrigens bitter: Als wir wieder beim Auto
waren, klemmte dort ein 60-Euro-Knöllchen. Anscheinend haben die orangen
Parkplatzmarkierungen irgendeine böse Bedeutung?! Heiko Weckbrodt