Endet im Müll: Rembrandt-Straße in derspanischen Geisterstadt Sesena |
Großangelegtes Neubauprojekt scheiterte an der spanischen Immobilienkrise
Madrid/Sesena, 10. Juni 2014: Aus Madrid herauszukommen, hat
sich mit dem Mietauto als recht stressig erwiesen: Der Verkehr war trotz
teilweise achtspuriger Ausfallstraßen dicht, die iberische Fahrweise eher
adaptiv und die Start-Stopp-Automatik und andere Gimmicks an unserem Miet-BMW
gewöhnungsbedürftig.
Danach eiern wir mit Tempo 100/120 Dutzende Kilometer an riesigen
Gewerbe-Zonen vorbei (hieß es nicht eigentlich, Spanien krisele?), um
schließlich die Geisterstadt Sesena systematisch einzukreisen. Eine Wasserfontäne hat diese neue Stadt südlich von Madrid,
viele Straßen und viele leerstehende Neubauten - nur Menschen gibt es kaum in
der Geisterstadt, die eine Investruinen-Gemeinde der Immobilienkrise wurde.
Proto-Prohlis lässt grüßen
Erinnert etwas an Prohlis oder das
Dresdner Sternenstädtchen Anfang der 80er, als die Platte schon stand, aber
ringsum auf Jahre eine Bau- und Infrastruktur-Wüste herrschte. Herr Ronny sagt,
das DDR-Plattenbauviertel Neu-Beresinchen, das für den VEB Halbleiterwerk
Frankfurt/Oder aus dem Boden gestampft wurde. Nach einem Café con Leche (mit
etwas lieblos geschäumter Milch) in einer Erdgeschoss-Kneipe flüchten wir über
eine überdimensionierte Ringstraße. Autor: Heiko Weckbrodt