Mittwoch, 18. Juni 2014

Malaga: Alles außer Malaga-Eis


In Malaga gibts jede Sorte außer Malaga-Eis - so unser Eindruck

Malaga, 17. Juni 2014: Alles Mögliche haben wir in Malaga gefunden: Mandel-Verkäufer, Bettler, leicht penetrante Straßenmusiker, Blumentorten-Hausierer, auch Konditoreien und Eisläden locken an jeder Ecke – nur eine Erwartung erfüllte die Halbmillionenstadt überhaupt nicht: Facebook-Eis kann man hier schleckern, auch „WhatsApp“-Eis. Doch in Malaga scheint Malaga-Eis weitgehend unbekannt zu sein.

Auf Feinschmecker-Stadt geeicht

Und es war gerade der Klang nach Leckerei, der uns heute mitbewogen hatte, ungeplant einen Abstecher nach Malaga einzuschieben. Etwa auf halber Strecke zwischen Gibraltar und Grenada am Meer gelegen, ist die Stadt wirklich ganz auf Feinschmeckertum geeicht, das merkt man an jeder Ecke.

Von Phöniziern bis Picasso

Moderne Kunst im Stadtbild
Indes spannt Malaga auch einen faszinierenden Bogen zwischen früher Antike und Moderne: Phönizier, Kathager, Römer, Mauren und Rekonquistatoren prägten der Hafenstadt ihre Stempel auf, geboren wurde hier aber beispielsweise auch Pablo Picasso – und dies manifestiert sich nicht zuletzt auch in viel moderner Kunst im Stadtbild.

Die Kathedrale

Zu empfehlen ist in jedem Fall ein Besuch der Kathedrale, die den in Andalusien schon fast obligaten Mix aus westgotischen, maurischen und christlichen Wurzeln repräsentiert, im konkreten Fall stark durch Renaissance und Barock ihre heutige Formsprache bekam.

Brunnenweg zum Berg-Palast

Daneben lohnt sich auch der Aufstieg zur Stadtburg Alcazaba, die auf die Phönizier und die Mauren zurückgeht. Auf halber Höhe am Bergrücken ist eine kleine Palastanlage zu besichtigen, eine Art Alhambra im Mini-Format. Der Pfad verdient den Namen Brunnenweg, sind doch an jeder Wegkehre hübsche Wasserspiele zu sehen. Weiter oben gibt es eine weitere Burg, die wir uns wegen der Hitze (und weil der ursprüngliche Zugang über die Alcazaba versperrt ist und damit eine Extra-.Aufstieg fordert) aber verkniffen haben. 
Der Aufstieg zum Palast wird von vielen Wasserspielen gesäumt - auch die Mittelrinne ist wassergefüllt

Antik-Theater der B-Klasse

Vorher oder danach kann man einen Abstecher zum römischen Theater am Fuße des Alcazaba-Pfades machen. Mit den Antik-Theatern in Griechenland, Süditalien und Südfrankreich kann es zwar nicht mithalten, aber der Eintritt ist gratis.
Generell ist die Innenstadt von Malaga sehr auf Touristen ausgerichtet, ist verkehrsberuhigt – fahren dürfen dort nur Elektropostzüge (übrigens DHL) – und wirkt wie blank geleckt. Weit weniger sauber war das Meer bei meinem Besuch am ausgedehnten Strand gleich neben dem Hafen – ich habe sogar mindestes zwei Nanosekunden gezögert, ob ich wirklich in diese Flockenbrühe tauchen will. Den Eingeborenen scheint dies allerdings nicht viel auszumachen, auch die Chicas sind ins Wasser gegangen. Heiko Weckbrodt