Donnerstag, 10. November 2016

Saigon lebt




Saigon, 10. November 2016. Manchmal wird von Städten behauptet, sie würden leben. Wenn das stimmt, gehört Saigon alias Ho-Chi-Minh-Stadt auf jeden Fall dazu:Keine andere Metropole, in der ich bisher war, hat solch einen feuchtheißen Atem, tönt, riecht und blinkert  immerfort.

Unmassen von Mofas wälzen sich Tag und Nacht über Straßen und Fußgängerwege. Und in Großteil dieser Fahrerinnen und Fahrer sieht aus wie moderne Samurais mit ihren Spiegelreflexbrillen, Helmen, Mundschutz und Tüchern, die in der smoggeplagten City fast jeden Quadratzentimeter Gesicht bedecken - viel gründlicher als jede Burka.
Etwas todesmutig oder geübt muss man schon sein, um sich als Fußgänger in dieser Stadt zu behaupten, weil die Verkehrsregeln unorthodox ausgelegt bin nichtexistent sind. Aber das ist wirklich eine Frage der Gewöhnung und der Fähigkeit, sich intuitiv wie eine Katze und furchtlos wie ein Vietcong durch die von allen Seiten einströmenden Stahllawinen hindurchzubewegen.